Wieso kann ich es nicht genießen?

Es geht nicht!
Ich kann nicht für eine Minute einfach mal den Kopf abschalten und mich über das freuen, was ich habe.
Warum ist das so?
Warum bin ich nicht glücklich?
Was ist los?

Es ist doch alles gut, oder nicht?
Wieso muss ich immer so weit in die Zukunft schauen? Unsicherheiten mit in die Gegenwart nehmen, denn niemand kann wissen, wie es in der Zukunft ausschauen wird...
Damit mache ich mir das Leben nur noch schwerer.
Aber ich kann nicht damit aufhören und es macht mich so zweifelhaft und unsagbar unglücklich.

Ich habe Angst!
Angst, meine Zeit zu vergeuden.
Angst, die falsche Entscheidung getroffen zu haben.
Angst, zu versagen.
Angst, verletzt zu werden...

Ich fühle mich wieder so allein und unverstanden...




Ich glaube, ich liebe dich noch nicht.
Es tut mir leid.

Es braucht nur einen Augenblick

Nur einen Moment
und alles ist kaputt.

Vorher war alles noch so harmonisch, so schön
und nun ist das alles weg.

Übertreib doch nicht gleich!
Wo übertreibe ich denn?
Ist es nicht so, dass wir uns anschweigen?
Lieber alles totschweigen, als darüber zu reden?
Dass du dich in dein Zimmer verkriechst und ich stundenlang allein auf dem Sofa liege?
Vor mich hinvegetiere, weil ich mich nicht zu Hause fühle?
Du dich von meiner Gegenwart unsicher fühlst und sogar schon Angst hast, mich allein zu lassen?

Du überreagierst!
Wo überreagiere ich denn?
Wenn ich einfach nur wiedergebe, wie es gerade zwischen uns aussieht.
Die Leidenschaft ist dahin, ich hab sogar Schmerzen.
Gefühle werden auch nicht mehr gezeigt.
Alles ist so kalt und grau, plötzlich.

Dabei sind wir gerade mal ein paar Monate zusammen!
Ist das normal? Nein ist es nicht!

Es gibt mal solche Tage, das ist normal.
Ist es normal, seiner Partnerin nicht zu sagen, wenn man bedrückt ist?
Nein, ist es nicht, sage ich dir!
Wo sind wir gelandet, dass wir uns lieber anschweigen?

Das ist nicht das, was ich möchte.

Und alles was du dazu zu sagen hast, ist dass du dich unwohl fühlst wenn ich da bin und du nicht zu Hause bist.
Wow, ein so schönes Kompliment...
Und mein Herz schmerzt.

Was soll ich noch alles tun?
Ich komme zu dir, weil du dich zu Hause wohl fühlst.
Du willst so gut wie nie ausgehen, akzeptiere ich auch.
Wir essen oft das, was du möchtest weil du da so kompliziert bist. Ist ok für mich.
Oft entscheidest du letzten Endes, was wir schauen, ich hab damit kein Problem.
Du willst zocken, ich lasse dich.
Du willst abends wenn wir schlafen gehen, deine Let's Plays schauen, weil dich das beruhigt, nehme ich so hin.
Du möchtest nicht zu mir kommen, weil du dich nicht wohl bei mir fühlst (Autsch). Ok, auch gut.
Es ist zu viel Arbeit und zu teuer, nach Stuttgart zu fahren (Autsch). Ehm, na gut.
Meine Freunde willst du auch nicht kennen lernen... Das geht zu weit, findest du nicht?

Und jetzt soll ich nicht mehr zu dir kommen, wenn du nicht daheim bist?
Am besten ich begleite dich auf die Toilette und drücke von außen die Türklinke runter, damit du in Ruhe scheißen kannst?
Wenn du zocken willst, soll ich so lang in der Küche stehen und dich bekochen? (ja, das war schonmal so)
Sag mal, tickst du eigentlich noch ganz richtig?

Ich glaube, ich habe dich zu gut behandelt und ich wusste, dass du es als selbstverständlich sehen würdest... Es war klar, dass es soweit kommt.

Ja, ich hab einen Fehler begangen und wie oft noch. Es tut mir leid. Ich hab mich entschuldigt, ich bin trotzdem zu dir gekommen, obwohl es mir echt dreckig ging und dann warst du so komisch zu mir und so distanziert.
Ich habe dir die Schlüssel wieder gegeben als Zeichen, dass du mir vertrauen sollst.
Ich hab sowieso (im Gegensatz zu dir) nie in dein Handy geschaut wenn du eine Nachricht bekommen hast. Im Gegenteil... ich hab sogar nie etwas gesagt, wenn du es so gut wie immer weg von mir gehalten hast damit ich nicht sehe wem du schreibst.

Ich glaube du lebst zu sehr in deiner eigenen, perfekten Welt wo alle anderen falsch sind und du richtig.

Wach mal auf...

Ach, und noch was:

Würdest du wissen, was Liebe heißt, wäre es dir egal wo wir zusammen sein können. Ob bei dir, bei mir oder sonst wo...
Man nimmt diese Hindernisse und Schwierigkeiten gern auf sich, um seine Liebe zu sehen.
So habe ich immer gedacht, bis jetzt.
Aber es ist natürlich viel einfacher, wenn man den anderen immer machen lässt.

"Be with someone who would drive 5 hours, just to see you for 1."




Danke, dass du in mein Leben getreten warst

Lieber H.,

wir haben uns zwar nicht wirklich gekannt und hatten nur selten die Chance, zu plaudern. Dennoch waren diese seltenen Male sehr prägend und eine schöne Erinnerung an dich.
Vom Alter her hatten wir einen gewaltigen Unterschied, den habe ich jedoch nie wirklich bemerkt wenn wir stundenlang da saßen und du mir von deinem aufregenden und abenteuerlichen Leben erzählt hattest. Im Gegenteil, ich fühlte mich bei dir wohl und so vertraut, als wären wir uns vielleicht in einem früheren Leben schonmal begegnet.

Schwere Schicksalsschläge hast du erlitten und immer noch spüre ich den Schmerz auch in mir. Ich wäre heute gerne gekommen, um Abschied von dir zu nehmen. Um mich zu bedanken, dass du in mein Leben getreten warst. Du hast mein Leben bereichert, auch wenn es geschwollen klingen mag.
Auch einer der Gründe, wieso ich nicht gekommen bin. Was hätten die anderen von mir gedacht?
'Die Exfreundin, die im Mittelpunkt stehen will? Die Schauspielerin, die weint obwohl sie dich nicht einmal wirklich kannte.'
Das wollte ich nicht. Außerdem wäre es eine sehr unangenehme Situation für die anderen und für mich gewesen, da ich mit Sicherheit sehr emotional gewesen wäre.
Als A. mir die Nachricht verkündete, war ich sehr erschüttert und tief getroffen. Als wärst du mein Familienmitglied gewesen.

Man sollte zwar nicht so denken, aber manchmal habe ich das Gefühl dass es immer die Guten treffen muss. Du warst noch so voller Leben, wolltest dein Leben in vollen Zügen genießen und hast du jahrelang diese Last mit dir tragen müssen.
Ich weiß zwar nicht, was du alles für Fehler in deinem Leben begangen hast und das geht mich auch keineswegs was an, aber das ist kein Grund so bestraft zu werden.
Andererseits hoffe ich, dass du ein erfülltes Leben gehabt hast. Und ich denke, das hattest du nach deinen wundervollen Erzählungen.

Ich werde dein Grab allein besuchen kommen und mich persönlich nochmal von dir verabschieden, weil ich dich so mag und weil ich es so richtig finde.
Allein, weil ich nicht mehr ein Teil "deiner" Familie bin und allein, weil mich niemand wirklich trösten könnte und ich das auch nicht wollen würde.

Danke für deine Zeit und deine Geschichten. Daran werde ich mich sehr gerne erinnern!
Was ich von dir gelernt habe? Mein Leben im Hier und Jetzt zu genießen und mit den kleinen Dingen glücklich zu sein.
Fühl dich ganz fest umarmt und vielleicht sehen wir uns ja wieder.

Deine N.

P.S.: Jedes Mal, wenn ich Meeresfrüchte esse, werde ich an dich denken, da du sie so mochtest...

Fremd

Ungewohnt, diese Seite zu sehen. Ungewohnt, hier zu sitzen und meine Gedanken mitzuteilen. Wem überhaupt? Die Zeit vergeht so schnell.  Ande...