Fremd

Ungewohnt, diese Seite zu sehen.
Ungewohnt, hier zu sitzen und meine Gedanken mitzuteilen.
Wem überhaupt?

Die Zeit vergeht so schnell. 
Andere Prioritäten. Andere Sorgen. Anderer Stress.
Im Vergleich war früher viel entspannter.

Scheint so, als wäre ich erwachsen geworden.
Schade.

Ich komme mir fremd vor.
Sonst schossen mir die Wörter regelrecht aus den Fingern und ich feuerte sie in die Tastatur.

Jetzt sitze ich vor dem weißen "Blatt", starre auf meinen Bildschirm und weiß gar nicht, was ich schreiben soll.
Der Fokus liegt nun auf ganz anderen Dingen.
Arbeit, heimfahren, zum Sport überwinden, Essen kochen, duschen, schlafen. Repeat.

Und zwischendrin noch versuchen, seine sozialen Verpflichtungen abzuarbeiten.
Dann kommen die Hobbies und die Freizeit.
Falsche Reihenfolge, wenn man mich fragt, aber wer braucht das Geld nicht. 
Ich muss meine Ziele erreichen. Immer nach vorn schauen. Immer funktionieren. 

Das bin ich nicht nur mir schuldig. Ich bin nicht allein.
Wir wollen eine Zukunft. Also müssen wir es beide anpacken. Sonst ist es unfair.

Noch ein bisschen durchhalten. Den Zwischenstand noch aussitzen. Es ist nicht mehr lang.
Bald haben wir es geschafft. Oder?

Aber ich bin nicht ewig jung. Habe ich meine Träume erfüllt? Nein, ich habe noch einige Dinge auf meiner "Bucket list", die ich noch abhaken möchte bevor ich "zu alt" bin.

Will ich die Zukunft überhaupt? Ich fühle mich nicht bereit. 
Scheint so, als wäre ich noch ein Kind.
Dumm.

Es hat sich wohl doch nichts geändert.
Ich bin immer noch unentschlossen, unsicher, unruhig.
Immer noch fremd


Müde

...von der Uni
...von der Studienarbeit
...von der Arbeit
...von der Aussichtslosigkeit nach dem Studium
...von Corona
...von den Querdenker:innen
...von der Politik
...von dem Wetter
...von den Regelungen
...von der Distanz zu Freund:innen
...von meiner Faulheit
...von meiner ungesunden Essgewohnheit
...von meiner aktuellen Situation
...von meinen Erwartungen, die sowieso nicht erfüllt werden
...von den steigenden Preisen
...von der Unsicherheit
...von meinen Zweifeln
...von den Geldproblemen meiner Familie
...vom Kämpfen um die Beziehung
...von der Unaufmerksamkeit eines bestimmten Menschen
...von Rassismus
...von Gehässigkeit
...von Eifersucht
...vom Stress
...von der Ignoranz mancher Menschen
...von meinem schlechten Gewissen
...von Traurigkeit
...von den Schlafproblemen
...von meiner Unproduktivität
...von Social Media
...von den Reisebeschränkungen
...vom täglichen Abwasch
...von der Angst, allein gelassen zu werden

...von allem.

Ein offenes Ohr?

Ist da jemand? Jemand, mit dem ich reden kann? Jemand, der mir zuhört, mir Trost spendet, für mich da ist und sich meine Geschichte anhört? Ich brauche das jetzt... dringend. Ich brauche jemanden, mit dem ich reden kann. Der einfach nur dasitzt und mir zuhört. Richtig zuhört... bitte.

Die Menschen haben ihr eigenes Leben und ihre eigenen Sorgen. Sie kann ich nicht mit meinen Worten belasten. Ihnen ihre Zeit rauben, das geht nicht...

Ich brauche jemanden, der geduldig ist und sich meine Geschichte immer wieder anhört. Bis ich sie endlich verdaut habe. Bis ich endlich mit mir selbst zurecht komme. Aber da ist keiner... niemand.



Abstand

Du hast es versaut... komplett versaut. Ist dir das dieses Mal überhaupt bewusst? Deiner Meinung nach sind alle anderen schuld, du bist stets das Opfer. Du ziehst dich immer aus der Affäre, obwohl du es bist, die Mist gebaut hat. Seit ich denken kann. 

Wozu soll ich den Kontakt noch aufrechterhalten? Wozu dieses künstliche Gehabe? Seien wir doch mal ehrlich (kannst du das überhaupt, ehrlich sein?): Was bringt uns diese Beziehung? Du und ich... das ist schon lange vorbei gewesen. Und das weißt du nur zu gut. Es war die richtige Entscheidung, wegzugehen. Und ich bereue es bis heute keineswegs. Im Gegenteil: Ich bin überglücklich. 

Die Gesellschaft und du haben mich immer dazu gebracht, meine Entscheidung anzuzweifeln. Du hast mir eingeredet, es wäre falsch gewesen - zu früh. Bullshit. Anstatt mich zu unterstützen und mir zu helfen, bist du ausgetickt und hast auf Opfer getan. Wie immer.

Jahrelang war ich blind... Ich habe es mein ganzes Leben nicht gesehen, war naiv oder habe es sogar unabsichtlich verdrängt, weil ich zu jung war um es zu verstehen. Und jetzt, nach all den Jahren... wird mir alles klar. Du hast diese Familie zerstört. Bewusst. Weil du egoistisch, narzisstisch und krank bist. Und das Traurige ist: Du siehst das alles nicht mal. Du bist so in deiner Fantasiewelt gefangen, dass du die Realität nicht mehr sehen kannst. Oder willst.

All die Jahre habe ich vergeudet... mich für die falsche Person eingesetzt und jetzt? Jetzt hast du niemanden mehr. Du hast alles zerstört und sitzt nun alleine in dem großen Haus. Wie fühlt es sich an? Siehst du es überhaupt? Oder bist du immer noch der Meinung, wir sind an allem schuld?

Ich will das alles nicht mehr. Ich will dich nicht mehr. Du machst mich unglücklich, du machst mich so wütend! So wütend, dass mir schlecht wird. So traurig, dass ich weinen muss. Ich brauche das nicht. Familie hin oder her - Blut ist nicht immer dicker als Wasser. Und was mir nicht gut tut, das brauche ich in meinem Leben nicht zu halten. Das hast sogar DU mir beigebracht. 

Du solltest dich schämen. Schämen für deine Lügen, deine Betrügereien, deine Manipulationen und deine Erniedrigungen, die wir ertragen mussten. Glaubst du, so funktioniert eine Familie und Liebe? Was hast du in deinem Leben überhaupt mal selbstständig und richtig gemacht? Sag es mir! Liebst du uns überhaupt? Oder siehst du keinen Vorteil mehr für dich in uns und lässt uns deshalb hängen?

Wann hast du mir jemals richtig zugehört? Zugehört, verstanden und mir einen sinnvollen Rat gegeben ohne gleich beleidigt zu sein, wenn ich ihn nicht annehme? Wann warst du für mich da? So richtig da? Ich meine nicht, mit mir in den Supermarkt zu gehen und unnötig Dinge zu kaufen - nichts materialistisches.

Wann warst du das letzte Mal eine richtige Mutter für mich? Ich rede nicht von Geld, nicht von Habseligkeiten, nicht von "gut gemeinten" Ratschlägen, wie etwa: Ich sei langweilig wenn ich rede und aus diesem Grund würde man mir nicht zuhören... 
Wann hast du dich jemals entschuldigt und es auch so gemeint?

Ich brauche dich nicht. Ich will Abstand. Für immer.



Hast du gefragt?

Eigentlich will ich es nicht wissen...
Aber ich platze vor Neugier!

Ich will dich nicht unter Druck setzen...
Aber bitte sag es mir doch endlich!

Lass dir ruhig Zeit...
Bitte sag, dass du gefragt hast!
Bitte sag mir, dass du auch bereit bist, wie ich!


Ich bin ein Stein...

Die Nachricht war schon ein Schock und hat mich nachdenklich gemacht, aber ich hätte emotionaler darauf reagieren können.
Ich war zwar kurz still, aber mein Tonfall, meine Mimik und alles war trotzdem unverändert.
Auch wenn vorerst der Verdacht nicht bestätigt wurde... warum bin ich nur so?

Ich habe danach andauernd darüber nachgedacht, wieso ich so neutral geblieben bin. Als wäre es eine ganz normale Nachricht. Aber ich konnte es mir nicht erklären.
Wobei... 
Anfangs dachte ich, das ist nicht wahr und du übertreibst wieder.
Unsere ganze Familie neigt dazu, zu übertreiben und alles etwas dramatischer darzustellen als es eigentlich ist/war.
Ich wollte dir nicht glauben. Weil du selbst es so locker erzählt hast und danach sogar darüber Witze gemacht hast. Ich glaube, das war der eigentliche Grund.

Und auch die Tage danach konnte ich nicht aufhören, darüber nachzudenken, was passieren würde, wäre der Verdacht positiv ausgefallen. Was wäre dann auf uns zugekommen? Wie hätten wir das gelöst? 
Dann hatte ich Angst und war gleichzeitig wütend. Wütend darüber, wie egal dir deine Gesundheit ist und mit welcher Einstellung du das alles siehst. Bist du wirklich so egoistisch? Du bist nicht allein auf dieser Welt! Willst du deine Kinder etwa allein lassen?
Wieso ich darauf komme? Als du mir davon erzählt hattest, hast du gleich zwei Zigaretten hintereinander geraucht... 
Klar, vielleicht war das nicht einfach für dich und ich kann den Stress und die Gefühle dahinter verstehen. Aber wieso öffnet es dir nicht die Augen?

Ich werde meine Familie nie verstehen.

Ich muss schon sagen, ich fühle mich allein auf dieser Welt. Ich fühle mich nicht dazugehörig. Besser gesagt, ich will mich nicht dazugehörig fühlen, weil ich wütend werde. 
Ich habe genau so wenig die Kraft und Lust dazu, eure Augen zu öffnen. Dafür seid ihr mir zu dickköpfig und besserwisserisch.
Ich bin ja nur die kleine, süße, naive Tochter/Schwester, die sowieso keine Ahnung von der Welt hat.
Nicht wahr?

Einerseits fühle ich mich so schuldig, so unglaublich schuldig. Weil ich nicht für euch da bin. Weil ich "nur an mich selbst denke" und vor den schlimmen Dingen fliehe. Weil ich so kalt bin und so ignorant. Es macht mich traurig, so zu sein, weil ihr doch meine Familie seid! Ich muss doch für meine Familie da sein...
Andererseits bin ich so viel glücklicher, habe weniger Sorgen und bin frei. Ich bin von Leuten umgeben, denen meine Worte und Gedanken von Wert und wichtig sind. Von denen ich angehört und geschätzt werde. Die mich nicht unter Druck setzen (egal ob aktiv oder passiv) und ich ihnen gegenüber keine Verpflichtungen habe.

Ist das normal? Brauche ich Hilfe?



...gefühllos, hart, grau und kalt.


Es läuft...

Es geht weiter, ohne Halt.
Egal ob gute Zeit oder schlechte Zeit, sie vergeht.
Und es geschieht so schnell!

Kein Ausruhen, kein Stehenbleiben, kein kurzes Pausieren.
Immer weiter, immer weiter voran.
Auch wenn Hindernisse kommen und einen vielleicht aufhalten.
Die Zeit kann man nicht aufhalten.

Es hat was Gutes und was Schlechtes an sich.
Das Gute, die Zeit braucht keine Hilfe.
Das Schlechte, man kann nichts dagegen tun.
Ist ausgeliefert.
Es läuft und man muss mitlaufen.


fragile

Wieso verschweigst du es mir?
Ich weiß, dass etwas nicht stimmt.

Wieso redest du nicht mit mir?
Du weichst mir aus oder gibst mir irgendwelche Ausreden als Argumente.

Was ist passiert?
Ist es meine schuld?

Du weißt, dass ich bei diesem Thema sehr empfindlich bin, da meine Vergangenheit dazu nicht schön war. Also, sag mir, wieso es mir wieder passieren muss?

Vielleicht reagiere ich ja über, aber du verkaufst mich gerade für blöd und ich kann das nicht verstehen.

Sag mir doch bitte, was los ist.


Ich schaffe es nicht allein

Wieso verstehst du es nicht?
Wieso hilfst du mir nicht?
Warum hast du kein Verständnis?

Es ist deine schuld und das hast du bereits eingesehen.
Du weißt, dass du es bist, der es wieder gerade biegen muss.
Du weißt auch, dass du derjenige bist, der sich nun bemühen muss.
Und ich habe dir gesagt, dass es lange dauern wird.

Du hast versprochen, es kommt nie wieder vor.
Und doch, du hast es wieder getan...
Hast du schon vergessen, dass du mir Blumen geschickt hast, weil es dir leid tat?
"Es kommt nie wieder vor"
Glaubst du, das ist alles?
Mit Blumen ist wieder alles gut?
Nein, du sagtest selbst, du weißt dass das nicht alles lösen wird.

Gibst du schon auf?
Kannst du nicht mehr?
Dabei warst du dir so sicher...
"Wir schaffen das"

Ich habe dich vor meinen Ausrastern gewarnt.
Ich habe dir gesagt, dass ich lange brauchen werde.
Ich habe mit dir darüber geredet, wie ich fühle und denke.

Also, was erwartest du von mir?
Ich habe dir noch längst nicht verziehen...
Wie auch, wenn es nicht nur bei einer, oder zwei, oder drei Taten bleibt?
Es häuft sich ja und du vergisst diese Tatsache einfach!

Sag es mir: Was bist du noch bereit für uns zu tun?


P.S.: Wieso der große Schritt, wenn du doch eigentlich nicht mehr willst? Du räumst auf, für mich. Du bereitest alles vor, für uns. Das weiß ich alles. Aber warum ist es dir plötzlich zu viel. Es war deine Idee. Es war dein Vorschlag und nun fühlst du dich eingeengt. Und anstatt mit einer Alternative zu kommen, belässt du es einfach. Ich frage nochmal: Was erwartest du von mir?

Der Ernst des Lebens kommt bald zurück

Fast 6 Monate bin ich nun hier, es fühlt sich an wie Urlaub.
Keine großen Sorgen, keine Arbeit, viel Freizeit und die Möglichkeit zu reisen.
Klar, ich habe auch Uni aber das nehme ich hier sowieso nicht so ernst. Ich werde wahrscheinlich ein Semester ranhängen wenn ich wieder zurück bin, da ich schon einiges an Stoff nachholen sollte. Viel hat mir das ja hier nicht gebracht für meine berufliche Zukunft. Die Fächer waren mehr als langweilig und überhaupt nicht bereichernd für mich. Leider.

Dafür konnte ich neue Freunde gewinnen, ein bisschen Europa sehen und mal von allem weg sein. Ich habe gemerkt, dass ich sehr gut allein zurecht komme. Genauso ist mir aber aufgefallen, dass es sehr langweilig werden kann wenn man immer nur mit sich selbst beschäftigt ist.
Und ich musste auch feststellen, dass ich Menschen, die mir eigentlich nah stehen sollten, überhaupt nicht vermisst habe. Irgendwie bricht es mir das Herz, dass ich so bin. Da gibt es Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin, die sich um mich sorgen, mich vermissen und an mich denken. Und ich fühle überhaupt nicht so.

Bald geht es weiter mit meinem ernsten Leben. Dann muss ich mich um viel Papierkram kümmern, wieder anfangen zu arbeiten um Geld zu verdienen, Sport machen (ich habe echt nachgelassen was das angeht) und bald geht auch "meine richtige" Uni wieder los. Und wie bereits erwähnt, ich muss viel nachholen. Ich darf jetzt nicht faul werden, auch wenn mir das hier sehr leicht gefallen ist.

Bald bin ich 26. Wow, was für ein Alter. Es wird immer ernster. Einerseits fühlt es sich beängstigend an. Oft habe ich immer noch Bedenken, ob es die richtige Entscheidung war, zusammenzuziehen. Ich hoffe wirklich so sehr, dass ich es nicht bereue. Das würde mich wieder so weit zurückwerfen...
Andererseits freue ich mich darauf, meine Zukunft weiter zu festigen mit den Menschen, die ich in meinem Leben haben will.


Ich weiß es

Du glaubst tatsächlich ich bin dumm, oder?
Dabei gebe ich dir sogar die Chance, ehrlich zu mir zu sein. Und du entscheidest dich wieder für's Lügen... Ich habe das Zögern in deiner Stimme gehört. Du hast lange für deine Antwort gebraucht. Hast abgewägt, was dich besser dastehen lässt. Aber es war leider die falsche Antwort.

Es war wohl eine falsche Entscheidung von mir, den nächsten Schritt mit dir zu gehen. Aber nun ist es zu spät für mich und es gibt erstmal kein Zurück mehr. Sechs Monate werde ich nun noch mehr vergeuden müssen...

Du hast es mir versprochen...

Ich weiß es, also sag mir endlich die Wahrheit und behandle mich nicht wie ein dummes Kind!
Ich weiß, was du getan hast. Ich weiß es.


Fremd

Ungewohnt, diese Seite zu sehen. Ungewohnt, hier zu sitzen und meine Gedanken mitzuteilen. Wem überhaupt? Die Zeit vergeht so schnell.  Ande...